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Geschrieben von PinzMax am 06.10.2018 um 10:15:

  Kolbenreiber bei 100 km/h

Servus!

Kaum ist meine DT entdrosselt und macht mir Freude, schon will sie mich töten...

Vor einer Woche habe ich mich auf den Weg von Wien nach Graz gemacht, die Reise war aber recht flott beendet.
In der 3. Spur (Stadtautobahn mit Tempolimit 80) bin ich bei 8000 Umdrehungen einen lockeren 100er gefahren, plötzlich machte der Motor zwei Stotterer und unmittelbar darauf blockierte mein Hinterrad.

Gar nicht so lustig, wenn man mit großem, schwerem Rucksack auf dem Bock sitz, der bei 100 km/h schwanzelt.
Kupplung gezogen und dem Busfahrer, der in der zweiten Spur nur wenige Meter hinter mir war, gezeigt, dass ich ganz flott in Richtung Pannenstreifen muss.
Also - es ist alles gut gegangen, aber lustig ist anders!

Heute hole ich die DT von der Stelle ab, an der ich sie abgestellt habe, und dann geht die Suche nach Schäden los.

Was mir bei der ganzen Sache nicht klar ist, ist der Grund für den Kolbenreiber.
Das Moped hat jetzt fast 50.000 km am Tacho und das SICHER mit dem ersten Kolben. Somit kann es natürlich eine ganz normale Alters- bzw. Abnützungserscheinung sein.
Mir geht aber nicht aus dem Kopf, dass ich vielleicht selbst Schuld bin...

Kann es sein, dass der Motor keinen Sprit mehr bekommen hat und deshalb die Schmierung weg war?
Den Benzinhahn hatte ich nämlich unabsichtlich auf "Reserve"!

Wie ist der Tank aufgebaut?
Greifen die Leitungen vom Benzinhahn in einen gemeinsamen Tank und haben nur unterschiedliche Längen oder ist der Tank so aufgebaut, dass die Reserve komplett extra ist und nur beim Tanken mitbefüllt wird?

Wenn die Reserve extra ist, geht der Schaden definitiv auf meine Kappe, weil ich dann den Reservetank leergefahren bin und so die Schmierung weggenommen habe....irgendwie glaube ich aber nicht an diese Variante.

Wie auch immer, jetzt ist erstmal eine Schadenserhebung fällig und dann soll mit möglichst hochwertigen und haltbaren Ersatzteilen repariert werden.

LG
Max

Nachtrag: wird die Gemischaufbereitung durch die Durchflussmenge an Sprit selbst reguliert oder muss man das bei einem Umbau auf größere Düse manuell ändern.
Wäre ja blöd, wenn die Werkstatt zwar die Leistung verbessert hätte, aber dabei die Schmierung nicht beachtet hat.



Geschrieben von Matze941 am 06.10.2018 um 12:38:

 

Du fährst ja Getrenntschmierung so wie sich das anhört oder?
Dann hat das Benzin schonmal nichts mit der Schmierung zu tun, das wäre nur bei Gemischschmierung so.

Was natürlich sein kann ist, das die Werkstatt den Vergaser nicht angepasst hat und der Motor evtl viel zu mager lief, das führt auf Dauer auch zu einem Klemmer.

Schau dir mal die Zündkerze an und mach am besten ein Foto davon, wenn der Isolator schneeweiß ist und evtl die Elektrode schon angeschmolzen ist deutet das darauf hin.

Öl war aber genug im Öltank oder?

Die Reservestellung saugt das Benzin nur weiter unten an als die Normalstellung, daran kann es also nicht liegen.
Es ist auch nicht normal das die gleich klemmt nur weil das Benzin aus geht, dann würde sie ja jedesmal fest gehen wenn man auf Reserve schalten muss.

Die Menge der Schmierung wird über die Gasstellung und die Drehzahl des Motors geregelt, ob man die Fördermenge beim enddrosseln neu einstellen muss kann ich dir leider nicht sagen, da ich noch nie eine DT mit angeschlossener Getrenntschmierung gefahren habe...

Was ich noch erwähnen wollte, die 2 Takter mögen lange Vollgasstrecken nicht unbedingt, Autobahnetappen sollte man wenn möglich vermeiden.
(Wobei 100km/h Dauerhaft bei einer DT schon noch ok sein sollten, ich fahre meißtens um die 90km/h Richtgeschwindigkeit, nach 3-4km mit 120+ wird der Auspuff aber schon so heiß das die Verkleidung das stinken anfängt ^^)

PS: Sie es so, bei 50.000km hat der Motor definitiv sein soll erfüllt und sich eine Überholung verdient, evtl gleich "ausversehen" ein bisschen größer Hohnen lassen, so auf 140ccm Zwinkern
Nur der Fehler sollte halt vorher gefunden werden...



Geschrieben von PinzMax am 06.10.2018 um 14:08:

 

Danke für die Infos!
Damit fällt die Stellung des Benzinhahns schon als Ursache aus (bin erleichtert, ich bin somit nicht der Schuldige).

Öl war frisch aufgefüllt. Ich fahre mit Getrenntschmierung (dachte, dass das alle DTs haben), aber wie die Mischung stattfindet, weiß ich nicht.
Muss die manuell an die durchfließende Spritmenge angepasst werden, oder passiert das automatisch?

Wenn es nicht automatisch (also mit fix vorgegebener Einstellung) passiert, dann kann es natürlich sein, dass die Werkstatt hier auf die Anpassung "vergessen" hat.

Die Frage ist jetzt, WIE wird das Benzin-Öl-Gemisch hergestellt?Kann jemand etwas dazu sagen?

LG
Max


P.S.: die 100 km/h waren noch keine Dauerleistung, sondern weniger als 1 Minute (Freitag Nachmittag auf der am stärksten befahrenen Autobahn in Wien), daran sollte es nicht liegen.



Geschrieben von Chris 21 am 06.10.2018 um 23:22:

 

Hi Max !

Zitat:
Die Frage ist jetzt, WIE wird das Benzin-Öl-Gemisch hergestellt?Kann jemand etwas dazu sagen?


Das Öl wird von der Ölpumpe über den Ansaugstutzen in das Kurbelgeäuse gepumpt .
Dünne schwarze Leitung vom Kupplungsdeckel zum Membranblock .
Die Pumpe selbst ist eine von der KW angetiebene Hubpumpe , bei den alten Versionen war die Hubhöhe und damit die Ölmenge einstellbar .
Die Ölmenge ist via Drehzahl und Gaszugstellung = Drehzahl und Last geregelt .
Das Mischungsverhältnis entspricht ca 1:40 .
Grüße Chris



Geschrieben von PinzMax am 07.10.2018 um 01:11:

 

Vielen Dank!

Drehzahl und Gaszugstellung....

Drehzahl und Gaszugstellung sind nach der Entdrosselung eigentlich nicht anders als vorher (es waren 8000 Umdrehungen bei geschätzt 3/4 Gas), mit dem Unterschied, dass wegen der neuen Düse mehr Benzin in den Verbrennungsraum kommt.

So wie ich die Info verstehe, ist die reingepumpte Menge an Öl gleich geblieben, somit das Mischungsverhältnis nicht mehr richtig.
Das würde bedeuten, dass ich mich bei der Werkstatt für den Kolbenreiber bedanken darf.

Oder sehe ich das jetzt falsch?

LG
Max

P.S.: je mehr ich darüber nachdenke, umso stärker wird mein Gefühl, dass der Zusammenhang zwischen Entdrosselung und Schaden wahrscheinlich ist.
Die Gurke fährt fast 50.000 km ohne Anzeichen von Problemen, aber nur ca. 200 km nach der Entdrosselung streikt der Motor (wieder ohne Anzeichen)?
Das ist schon ein blöder "Zufall"...



Geschrieben von Chris 21 am 07.10.2018 um 20:45:

 

Hi Max!

Zitat:
Das würde bedeuten, dass ich mich bei der Werkstatt für den Kolbenreiber bedanken darf.


Nicht zwangsläufig .
Es kann genügen wenn Du anderes Motorenöl fährst .
Ist zu Beispiel beim Fichtenmoped öfters der Fall vom selbstgemischtem Sprit
auf fertigen mit syntetischem Benzin und Öl umzustellen .
Mit dem besseren Sprit gehen die Motoren hops .
Ist meistens die Ölkohle die sich löst und einen Klemmer/Fresser verursacht .
Welche HD wurde beim entdrosseln verbaut ?
Wie Matze bereits schrieb Kerzenbild mal überprüfen .
Grüße Chris



Geschrieben von PinzMax am 07.10.2018 um 21:50:

 

Servus!

Morgen sollte die Rep-Anleitung kommen und dann nehme ich das Zeug mal auseinander und mache Fotos.
Die neu eingebaute Hauptdüse sollte eine 220er sein.

LG
Max



Geschrieben von Chris 21 am 07.10.2018 um 22:33:

 

Hi Max !

Zitat:
Die neu eingebaute Hauptdüse sollte eine 220er sein

Müßte eigendlich eine 240 rein ....
Egal wie gedrosselt oder mit standart Teilen offen ,erst mit Nachrüst Schalldäpfern etwas mehr .

Grüße Chris



Geschrieben von PinzMax am 07.10.2018 um 23:13:

 

Die 240er würde (wenn ich das richtig verstehe) einer kompletten Entdrosselung entsprechen, meine DT sollte aber wegen der Führerscheinklasse max. 11 kW haben.
Ich habe im Moment nur den Code 111 im Führerschein eingetragen, den A-Schein mache ich erst und dann wird natürlich die gesamte "gesunde" Motorleistung rausgeholt (inkl. Auspuffanlage).

LG
Max



Geschrieben von Chris 21 am 08.10.2018 um 10:03:

 

Hi Max !

Die 240ger ( Orginal vom Werk verbaut ) sollte immer drinn sein , egal ob 9 ,11, oder 17 kw .
Erst bei Tuning wirds normalerweise größer .
Kleiner geht normalerweise nicht , sonst läuft der Motor zu mager und überhitzt .
Wenn eine kleinere Düse benötigt wird ( Kerzenbild ) ist es ein Anzeichen für verstopften Lufi ,
oder schlecht eingestelltem Vergaser (Schwimmerstand) ,undichter Choke ect.

Grüße Chris

Nachtrag :

Die Düse hat nichts mit dem Drosseln zu tun .
Die DT ist ist anderweitig gedrosselt Auslass/Schaldämpfer/Elektrisch und nicht Vergaserseitig .
Daher wird die HD normalerweise nicht beeinflußt , außer bei getunten Motoren .



Geschrieben von PinzMax am 08.10.2018 um 10:28:

 

Servus!

Die Düse ist von der Werkstatt nach Werksangabe verbaut worden, wenn das Gemisch dadurch abgemagert wurde, wäre es aber eine logische Erklärung für den Schaden (überhitzt).
Na schau ma mal wie die Sache innen aussieht. Heute sollte die Reparaturanleitung kommen, dann geht es los.

LG
Max



Geschrieben von SuMoStef am 10.10.2018 um 15:32:

 

Eine kleinere Düse als 240 kenne ich z. B. auch nicht.
Außer bei den neueren Modellen mit Kat.

Ich würde einmal einfach die 240er einbauen und schauen wie es sich fährt.

Bei der DE03 ist die Ölpumpe ja etwas stabiler als die der 4BL. Bei der gehen die schnell mal kaputt.



Geschrieben von PinzMax am 25.10.2018 um 07:30:

 

Geht HIER weiter, weil der Schaden vermutlich eine Folge der Entdrosselung war und besser zum entsprechenden Thema passt.


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