Ich besitze eine 2003er DT die nun seit einigen Jahren ungenutzt in der Ecke stand. Nun habe ich endlich mal den Ars** hoch bekommen und versucht das Moped wieder ans Laufen zu bringen. Ich konnte auch schon einen kleinen Erfolg feiern - Der Durchbruch ist mir allerdings nicht gelungen.
Gleich vorweg: Ich hab sehr wenig Ahnung von der Materie. Alles was ich weis, habe ich mir hier im Forum angelesen.
Nachdem ich mich also etwas aufgeschlaut hatte, hab ich folgendes gemacht:
Zunächst habe ich eine neue Batterie erstanden, ein bisschen ÖL in den Zylinder gegeben, vorsichtig den Kickstarter per Hand bewegt und den Kolben etwas laufen lassen. Danach gab's dann etwas Bremsenreiniger in den Luftfilter und darauf den Versuch das Moped anzukicken. Kein Lebenszeichen -.-
Danach habe ich das Moped also zerlegt um den Vergaser zu reinigen. Sehr Hilfreich waren hierbei die Ausführungen in der Anleitung " Yamaha DT Vergaser: Mikuni TM 28 SS" von SuMoStef. Vielen Dank dafür!!
Im Vergaser gab es starke Verkrustungen, die ich mit Benzin, einem Pinzel, weichem Holz, Pfeiffenreiniger und natürlich den Fingernägeln weggeschrubbt habe. (Habe leider kein Ultraschallbad). Wer mag kann sich Hier ein paar Fotos anschauen.
Der Schwimmer war total festfgebacken und sämtliche Düsen dicht.
1. Frage: Nach dem Zusammenbau der Maschine und Öffnen des Sprithahns lief erst einmal munter Sprit aus der Ablass- und Überlaufschraube. Nachdem das Moped einmal kurz gelaufen hat. war das Problem weg bzw. die Undichtigkeit behoben. Ist das normal? Muss sich der Schwimmer erst mal einpendeln oder wie kann man sich das vorstellen?
Nach der Reinigungskation sprang das Moped tatsächlich beim ersten Kick an! Nachdem ich mich dann kurz gefeiert hab (
), musste ich leider feststellen, dass die DT zwar nun bei mit Choke zwar im Stand ganz gut "vor sich hin läuft" aber:
Sie lässt sich nicht über 5000 Touren hochdrehen. (auch nicht bei langsam erhöhtem Gas. Ab ca. 5000 "verschluckt" sie sich und die Drehzahl fällt stak ab bzw. manchmal geht das Moped auch aus..
Nimmt man den Choke nach ein paar Minuten Standgas weg (Temperaturanzeige) geht die Maschine aus. Ich habe mich ja länger nicht mit der DT auseinander gesetzt aber bei der Temperatur sollte das Moped doch auch ohne Choke laufen, oder?
Will man im Choke anfahren, geht die Maschine aus:
Kann sich vielleicht jemand vorstellen, was das Problem ist? Ich habe aktuell noch die Hauptdüse im Verdacht, da der Choke ja -so habe ich es zumindest bisher verstanden- ein Bypass für den normalen Weg des Benzins ist. Das würde erklären, warum ohne Choke recht schnell der Ofen aus ist. Denn ohne gezogenen Choke fällt der Bypass weg und der gesamte Sprit muss von der Hauptdüse geliefert werden. Komisch ist nur, dass ich eigentlich genau den Kanal gut sauber gemacht habe. Was meint Ihr?
Also am fehlenden Sprit hat nicht belegen. Habe noch mal sondern nachgefüllt aber der Effekt bleibt.
Es ist übrigens so, dass die Dt, wenn ich nicht aufsitze sondern nebenher gehe, ca. 1-2 Meter fahren kann. Keine Ahnung ob das irgendwie weiter hilft ^^
Die Leerlaufdüse ist frei? Schwimmerstand korrekt eingestellt? Sonstige Abstimmungsteile in der Originalgröße? Wie schon genannt, die bekommt zu wenig Sprit beim Anfahren.
Dass dir der Gaser übergelaufen ist, lag am Schwimmernadelventil. Das hat wohl nicht richtig geschlossen / war verklemmt.
Was mir noch aufgefallen ist: Du hast eine Schwimmerkammer aus der DE06, das ist zwar eigentlich erstmal relativ egal, aber eigenartig ist es bei dem augenscheinlich doch sehr unverbastelten Zustand schon
Edit: Jetzt seh ichs erst: Da wo bei dir auf dem Bild der Sprit aus dem Schlauch kommt... Also da sollte eigentlich echt nichts rauskommen. Der Schllauch ist eher eine Belüftung. Kam aus dem Überlaufschlauch unten an der Kammer nichts? Dann ist dieser nämlich verstopft, und dir is der ganze Gaser vollgelaufen, und unter Umständen auch in den Motor
__________________ Ride Tastefully
Postfach voll. Bitte im Bedarf per Mail.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von fünf³: 19.10.2014 19:05.
Jetzt mal unabhängig von deinem Problem:
Als ich meine DT gekauft hab war sie 5 Jahre gestanden. Das Öl in der Ölpumpe ist verklumpt und die pumpe konnte sich nicht mehr drehen. ein plastikzahnrad wurde beschädigt. Die pumpe konnte kein Öl mehr fördern. Was bei nem zweitakter ohne Öl passiert ist klar...
Also erstmal die Funktion der Ölpumpe checken:
1:40 Gemisch in den Tank und den schlauch am Ansaugstutzen abziehen und schauen ob öl gefördert wird. Wenn ja, das Gemisch im tank wieder mit normalbenzin strecken und den schlauch wieder anklemmen.
Zu deinem eigentlichen Problem:
Schwimmerstand checken ( www.dtpedia.de )
Schauen ob der Auspuff frei ist, falls nötig ausbrennen.
Vergaser nochmal ausbauen und alle Düsen und Bohrungen mit Druckluft durchblasen und auf Durchgang checken. Düsengröße anschauen.. (irgendwas am Setup verändert?)
Powerwalze einstellen.
Grüße und viel Erfolg!
__________________
Zitat:
Original von l'acmet
soll ich mal mit einem hammer auf den Kolben hauen damit er sich löst?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von ziklomotore: 19.10.2014 19:06.
Dabei seit: 05.05.2009
Herkunft: Schweiz Motorrad: BMW R80 GS
Hast du den Benzinfilter im Tank schon mal gereinigt?
Der Dreck, der sich im Tank nach den Jahren angesammelt hat kann den Filter verstopfen oder auch bei "Reserve" in den Vergaser gelangen und diesen wieder verstopfen.
1) Benzinhahn abschrauben, säubern
2) Tank mit frischem Benzin ausspühlen (damit es nicht wieder alles verstopft)
3) Vergaser ggf. nochmals ausbauen und nochmals die Düsen (am besten mit Druckluft) säubern.
Es war nur noch eine Restmenge Benzin im Tank. Die hatte ich abgelassen und gegen frisches Super95 ersetzt. Den Kraftstofffilter am Vergaser habe ich gereinigt. Ist im Hahn ein zweiter?
@ziklomotore
Das Moped hat "Tuning" Krümer und Auspuff. Beides mit ABE und von Gianelli soweit ich mich erinnere (ist ja 10 Jahre her..). An der Vergasereinstellung habe ich damals nichts verändert. Alle Vergaserteile auf den Fotos entsprechen dem Auslieferzustand, bzw. sollten passen.
Aus dem Auspuff kommt auch ohne gas bzw. Druck zu geben hübscher grauer Qualm. Es kommt mir nicht so vor als gäbs da ein Problem. Wie wird denn so etwas ausgebrannt?
Die Ölpumpe checke ich mal, danke für den Tip!
@fünf³
Die Leerlaufdüse ist frei? Da bin ich mir erhlich gesagt gar nicht so sicher. Habe nur das weiße Plastikteil herausgenommen, das die Düse abdeckt und ein wenig mit meinem in dem Loch herumkepopelt. Da muss ich wohl noch mal ran
Schwimmerstand korrekt eingestellt? Habe da nie etwas zum Auslieferzustand verändert.
Der Schllauch ist eher eine Belüftung. Kam aus dem Überlaufschlauch unten an der Kammer nichts? Doch. Es kam mindestens aus den beiden Schläuchen: Überlauf bzw. Entlüftung der Schwimmerkammer und Anschluss für Belüftung der Hauptdüse/Mischrohr (Bezeichnung aus dem Wiki kopiert). Kann sein, dass es noch wo anders heraus kam, hab in der Hektik nicht so genau geschaut - musste den Tropfeimer näher holen.. :/
Mich hatte in dem Moment nur gewundert, dass es aus dem Überlauf bzw. Entlüftung der Schwimmerkammer rauskam, obwohl die Ablassschraube zugedreht war (zu dem Zeitpunkt dachte ich, der Ablauf wäre nur zum Ablassen der Schwimmerkammer gedacht nd eben nur geöffnet wenn man die Schraube rausdreht..)
Wenn ich an den Schrauben für Standgas und der Luftschraube drehe, hat das übrigens einen Effekt auf die Laufeigenschaft der DT. Ich erwähne das nur in der Hoffnung, dass sich so ggf. Verstopfungen im ein oder anderen Röhrschen ausschließen lassen.
Leider wirds jetzt dunkel und ich kann mangels Garage nicht weiter arbeiten. Hoffe das Wetter ist demnächst noch mal halbwegs zum schrauben geeignet
Dabei seit: 16.04.2010
Herkunft: Oberbayern Motorrad: Kreidler Florett RMC
Zitat:
Original von FrozenFox
Ich bin auch kein Crack was das Schrauben angeht, übernehme also keine Gewähr, bin mir aber relativ sicher das meine folgenden Aussagen stimmen:
1. im Benzinhahn müsste sich noch ein Filter befinden.
2. Wie man den Krümmer ausbrennt findest du auf dtpedia.de
3. ich würde nochmal gucken ob du den Vergaser nicht in irgend einer Werkstatt oder so Ultraschall reinigen lassen kannst...
4. der schwimmerstand kann sich verstellt haben, würde ich mal überprüfen :)
MfG
Würde ich jetzt so mal unterschreiben.
Aber das mit dem Schwimmerstand halte ich eher für unwahrscheinlich.
Würde es aber trotzdem auf jeden Fall kontrollieren.
OK, dann schau ich auch noch mal nach dem Filter im Hahn. Allerdings läuft der Sprit augenscheinlich ungehindert (im hohen Bogen) aus dem Hahn bei abgeklemmtem Benzinschlauch und geöffnetem Hahn. Für mich bisher ein Zeichen, dass der Durchfluss im Hahn i.o. ist. Oder kann man das so nicht sagen?
Habe einmal im Forum nach der Leerlaufdüse gesucht. Hier gibt es Leidensgenossen, die ähnliche Probleme hatten. Also Leerlauf OK, aber keine Gasannahme bzw. absterben beim Gasgeben. Auch hier hatte man empfohlen die Leerlaufdüse zu checken. Leider wurde in den Threats, die ich bisher gefunden habe, danach nicht mehr geantwortet. Aber das kann auch daran liegen, dass die Leute schon mit Ihrer DT auf der Landstrasse und den Gedanken woanders waren :-)
Kann mir jemand erklären, wie Leerlaufdüse und Probleme bei der Gasannahme zusammen hängen können?
Dabei seit: 16.04.2010
Herkunft: Oberbayern Motorrad: Kreidler Florett RMC
Leerlaufdüse = verdreckt = kein voller "Benzinfluss" = schlechte bzw. keine Gasannahme.
Und nur als Tipp, reinige die Düsen immer mit Pressluft!
Nur bei der LLD könnte es sein, dass das nicht 100%ig funktioniert.
Ich würde mir wohl gleich eine neue kaufen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Hab den Vergaser heute mit Benzin und Druckluft aus der Lunge gereinigt. Danach war ich high und die Fre**e hat gebrannt
Ist wohl das beste den Vergaser zu zerlegen und in eine Werkstatt zum Ultraschallreinigen zu geben. Sollte ja nicht die Welt kosten wenn man alles in Einzelteilen abgibt.
Ich hatte gedacht, die Leerlaufdüse sorgt für Benzin im Leerlauf und hätte im Lastbetrieb nur marginalen Einfluss. Weil das Moped im Standgas gut läuft hatte ich die "leerlaufkomponenten" nicht im Fokus.
Dabei seit: 05.05.2009
Herkunft: Schweiz Motorrad: BMW R80 GS
Zitat:
Original von Sascha
Hab den Vergaser heute mit Benzin und Druckluft aus der Lunge gereinigt. Danach war ich high und die Fre**e hat gebrannt
Falls man keinen Kompressor zur Hand hat kann man Druckluft auch in Dosen kaufen (das gibts wirklich
, im Baumarkt bei den Sprühflaschen). Aber WD-40 mit Spritzröhrchen tuts auch
Bei mir um die Ecke kostet die Reinigung eines zerlegt angelieferten Vergasers 25€. Das Angebot werde ich mal annehmen. Empfiehlt es sich, Dichtungen o.Ä. schon mal zu bestellen? Wenn ja, gibts dafür eine gute Adresse?
Respekt....25€ für 2min Arbeit und 10min warten...so lässts sich leben
Gibt auch Vergaserreiniger, so in Spraydosen.
Die Ablagerungen, die von langer Standzeit herrühren, sieht man nicht, und lassen sich auch schlecht lösen.
Mit Druckluft meist eh nicht.
Hab da bisher die besten Erfolge mit selbstgedrehten Bürstchen aus einzelnen Litzen von Kabeln gemacht. Am besten von Superflex-Kabeln, also feinstverlitzte Kabel. Paar zusammengedreht, vorne wie ne Bürste aufgefächert, und dann vorsichtig (!) in den Düsen stochern.
__________________ Die gute Unterhaltung besteht nicht darin, dass man selbst etwas Gescheites sagt, sondern dass man etwas Dummes anhören kann. Wilhelm Busch